- Schiwkow
- Schịwkow[ʒ-], Žịvkov [ʒ-], Schịwkoff, Todor, bulgarischer Politiker, * Prawez (Gebiet Sofia) 7. 9. 1911, ✝ 5. 8. 1998; Buchdrucker; seit 1932 Mitglied der KP, im September 1944 führend am kommunistischen Umsturz beteiligt, wurde 1948 Mitglied des ZK, 1950 ZK-Sekretär und 1951 Mitglied des Politbüros. Als Erster Sekretär des ZK der KP (1954-89; seit 1981 Generalsekretär) hatte Schiwkow maßgeblichen Anteil am Ausbau von Staat und Gesellschaft nach marxistisch-leninistischem Muster (besonders weitgehende Kollektivierung der Landwirtschaft) sowie an der engen Anlehnung Bulgariens an die UdSSR; 1962-71 war er zugleich Ministerpräsident und 1971-89 Vorsitzende des Staatsrates (Staatspräsident). Mit einer verschärften Politik der Zwangsbulgarisierung der türkischen Minderheit löste er in den von Bulgarotürken bewohnten Gebieten im Mai 1989 schwere Unruhen aus. Am 10. und 17. 11. 1989 wurde er von der Bürgerbewegung zum Rücktritt gezwungen. Wenig später auch aus der KP ausgeschlossen, wurde Schiwkow verhaftet (18. 1. 1990 sowie wegen Veruntreuung zu Hausarrest verurteilt (4. 9. 1992 bestätigt am 19. 1. 1994; bis 20. 1. 1997).
Universal-Lexikon. 2012.